Die »Diagonale der Leere« ist ein von Südwesten nach Nordosten ganz Frankreich durchmessender Korridor, eine dünn besiedelte, strukturschwache Zone und die graubraune Kehrseite des von der glänzenden Kapitale Paris dominierten Zentralstaats. Der international renommierte Fotograf Antoine d’Agata und der tunesisch-französische Philosoph Mehdi Belhaj Kacem sind entlang dieser Linie durch verlassene Dörfer und toxische Industrieareale gereist, haben sich in tristen Hotelzimmern und vor zugemauerten Fenstern einer trostlosen Leere, aber auch der nüchternen Analyse gestellt. Ihr Roadtrip kommt der Durchquerung einer versehrten Psyche gleich, einem ebenso realen wie gespensterhaften Land, dessen Name nicht einfach nur Frankreich ist, dessen Gesicht vielmehr die immergleichen Züge eines vom Neoliberalismus entleerten Westens trägt.